Zwei neue Dokumentarfilme, «We’re All Plastic People Now» (Wir sind jetzt alle Plastikmenschen) und «Plastic People: The Hidden Crisis of Microplastics» (Plastikmenschen: Die verborgene Krise des Mikroplastiks) zeigen die allgegenwärtige Plastikverschmutzung in der Umwelt und ihre potenziellen Risiken für die menschliche Gesundheit. Darüber berichtet The Defender.
Diese Risiken würden insbesondere für sich entwickelnde Föten und Säuglinge bestehen, die Mikroplastik im Mutterleib und über die Muttermilch ausgesetzt sind. The Defender:
«Die Filme, die auf dem Santa Fe Film Festival bzw. SXSW gezeigt wurden, enthalten Experteninterviews, persönliche Geschichten und wissenschaftliche Untersuchungen, um die Dringlichkeit der Plastikverschmutzungskrise zu unterstreichen.
Variety bezeichnete ‹Plastic People› als ‹eine faszinierende Geschichte des Plastiks, die uns zeigt, wie das Zeug allmählich die Macht übernommen hat›, aber auch als ‹Horrorfilm›, der auch ‹Attack of the Killer Polymers› hätte heissen können.»
The Defender zitiert auch Rolf Halden, einen Umweltingenieur von der Arizona State University, der in «We’re All Plastic People Now» zu sehen ist:
«Plastik ist in der Luft. Es ist im Wasser und in der Nahrung. Es ist in all unseren Körpern.»
Und der italienische Forscher Antonio Ragusa, der von Mikroplastik in menschlichen Planzenten berichtete, warnt gar:
«Für die Menschheit ist Plastik das Ende der Zukunft.»
In der Zusammenfassung des Films «Plastic People» heisse es, dass «fast jedes Stück Plastik, das jemals hergestellt wurde, in ‹Mikroplastik› zerfällt [und so] zu einem dauerhaften Bestandteil der Umwelt wird». Und laut Rick Smith, Mitautor des Buches «Slow Death By Rubber Duck: The Secret Danger of Everyday Things» (Langsamer Tod durch Gummiente: Die geheime Gefahr alltäglicher Dinge) ist «Plastik tatsächlich in uns. Es ist in unseren Kindern».
Die Wissenschaftsjournalistin Tong habe sogar Plastikfragmente im Schnee ihres Gartens gefunden, was sie dazu veranlasst habe, ihren Kindern zu raten, keine Schneeflocken zu fangen.
Beide Dokumentarfilme würden sich auch mit den Gesundheitsrisiken befassen, die mit der Exposition gegenüber aus Kunststoffen gewonnenen Chemikalien verbunden sind, so The Defender. In «We’re All Plastic People Now» erörtere etwa Leonardo Trasande, Kinderarzt und Leiter der Abteilung für Umweltpädiatrie an der New York University, die Auswirkungen der in Kunststoffen enthaltenen endokrin wirksamen Chemikalien. Seiner Auffassung nach «bringen diese molekularen Signale im menschlichen Körper alles durcheinander».
Mikroplastikbelastung wird auch in Verbindung gebracht mit Unfruchtbarkeit, niedrigeren Testosteronspiegeln, Risiken für Babys sowie Herzkrankheiten, Diabetes, Fettleibigkeit und Krebs.
Der Dokumentarfilm «Plastic People» enthält ein Interview mit Pete Myers, dem leitenden Wissenschaftler, Gründer und Vorstandsvorsitzenden von Environmental Health Sciences, der warnt:
«Kunststoffe können auf wundersame Weise zur Gesundheitsfürsorge beitragen, aber Kunststoffe können auch Gesundheitsprobleme verursachen, ziemlich schwere Gesundheitsprobleme wie den Tod.»
Transition News hat bereits über die Gefahren von Mikroplastik berichtet, darunter mit den Beiträgen «Mikroplastik in Plazentas von schwangeren Frauen» und «Alarmierende Menge an Mikroplastik an arktischen Stränden».
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